Michael Jäger

26. August 2016 - 15. Oktober 2016

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RAHSAAN

Seit den 1960er Jahren haben sich dank der digitalen Medien zunehmend neue Genres und Techniken in der heutigen Kunst entwickelt. Darunter zählen nicht nur die digitale Malerei, die interaktiven Kunstinstallationen oder sogar die zunehmende digitale Vorsatzmalerei, sondern auch die Verwendung von digitalen Medien als Hilfsmittel während des Schaffensprozesses für traditionelle Arbeiten.

Einer dieser Künstler, der sich bewusst für die Nutzung des Computers als Teil seiner methodischen Arbeitsform entschieden hat, ist Michael Jäger. Michael Jäger wurde 1956 in Düsseldorf geboren. Er lebt und arbeitet heute in Köln. In den letzten 25 Jahren erhielt er zahlreiche Stipendien, Künstlerresidenzen und Lehraufträge wie beispielsweise ein Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg im Jahr 1985, eine Künstlerresidenz an der Königlichen Akademie der Künste, Dänemark (1999), sowie eine Gastprofessur in dem Institut für Kunstpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main von 2009 bis 2012.

Zu Beginn seiner Arbeit verwendet Michael Jäger mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen den digitalen Pinsel zur Erstellung eines ersten Entwurfs für sein späteres, traditionelles Werk. Markant an diesem Arbeitsabschnitt ist das stetige Experimentieren und Auswählen, das Vergleichen und Erwägen, das Verwerfen und Speichern von Zwischenergebnissen als auch das Wiederanknüpfen an vorigen Arbeitsschritten, welche ein fundamentaler Bestandteil der Arbeitsweise von Michael Jäger sind. Dieses Vorgehen wird immer wieder ausgeführt bis sich das Ergebnis mit der Intention des Künstlers deckt und somit die Vorarbeit am Computer beendet ist. Erst dann wird der fertige Entwurf mit Lackfarben auf eine Acrylglasplatte übertragen. Auf diese Weise wird ein kontemplativer Prozess in Gang gesetzt. Charakteristisch für seine Werke auf Acrylglas sind insbesondere die komplexen, dynamischen Bildgefüge, die sowohl aus mehreren Schichten aus Lackfarben als auch unterschiedlichen Mikrostrukturen bestehen. Es wird ein Spannungsverhältnis zwischen den heterogenen Bildelementen und den amorphen Farbflächen, die wie farbige Nebelschleier wirken, aufgebaut. Auf den ersten Blick suggeriert diese durchgeklügelte Anordnung der Bildkomponenten eine Auflösung des kompositionellen Zusammenhangs und den Verzicht auf eine umfassende, bildhafte Ordnung. Die einzelnen Komponenten scheinen völlig frei voneinander zu interagieren und jegliche Funktionalisierung abzulehnen.

Für den Betrachter erscheint das Acrylglas wie eine feine, aber hermetische Membran vor dem eigentlichen Farbdschungel. Interessant ist hierbei, dass der Betrachter nur jene Ebenen erkennen kann, die der Künstler als Erstes mit Lackfarbe hinter die Acrylglasplatte aufgetragen hatte. In Anbetracht an diese ungewöhnliche Herangehensweise, Farbe auf eine Fläche aufzutragen, wird schnell klar, was für eine Wichtigkeit dem vorigen Arbeitsabschnitt am Computer beizumessen ist. Die konstruktive Auseinandersetzung und das Experimentieren von Bildspannungen, Ordnungsprinzipien und Farbwirkungen mit Hilfe von digitalen Medien ermöglicht sowohl neuartige Sichtweisen auf die traditionellen, vertrauten Kunstgattungen als auch innovative Umgangsweisen mit ihren vielfältigen Techniken. Ohne Praktiken, die eher der Medienkunst zuzuordnen sind, wären die Resultate, die Michael Jäger in seinen malerischen Arbeiten liefert, wohl kaum möglich.

Geradezu beispielhaft beweist Michael Jäger in seiner kommenden Ausstellung „RAHSAAN“ wieder einmal, dass die klassischen Auffassungen von Malerei, Bildhauerei und Graphik sowie deren ursprünglichen Arbeitsweisen zunehmend verschwimmen und sie den zeitgenössischen Einflüssen unterliegen. Ausgewählte, aktuelle Arbeiten des Künstlers präsentiert die Galerie Frank Schlag & Cie., Meisenburgstraße 173, 45133 Essen vom 26. August 2016 bis zum 15. Oktober 2016. Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, dem 26.08.2016, in der Galerie statt. Im Anschluss an die Vernissage ist die Art-Lounge im Dachgeschoss des Hauses geöffnet.


Zusätzlich möchten wir darauf hinweisen, dass vom 17. September bis zum 22. Januar 2017 das Märkische Museum Witten die Ausstellung „WHIZZ BANG“ von Michael Jäger präsentiert.

Bitte beachten Sie auch unsere neue Internetplattform www.collectors-sale.com.


Ann-Sophie Parker M.A.